Bevor ich der Stadt Ende dieser Woche den Rücken kehre, möchte ich noch einmal ein paar lieb gewonnene Patienten besuchen. Den Anfang macht Hr. Schulze, ein Schlaganfallpatinet, kaum älter als mein Vater. Ich begrüße die Frau, den Sohn und die Schwiegermutter, erkundige mich nach dem Ergehen der Tochter im Ausland und den Entwicklungsschritten des kleinen Neffen. Ich ermutige ihn, die Gehversuche nicht aufzugeben. Es ist toll, ein Teil zu sein…
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Einen Baum pflanzen, ein Kind zeugen – alles schon gemacht (siehe gute Taten 96 und 260). Nun wäre da noch die Sache mit dem Haus…
“Hattest du gehört, dass ich mir diese besondere Creme wünsche?”, fragt mich mein Mann schon leicht ungeduldig. Jetzt geht es also schon nicht mehr nur um die gute Tat als solche, sondern auch noch um Geschwindigkeit der Wunscherfüllung. Gern hätte ich ihm daraufhin geantwortet, dass ich auch schon lange auf meine immer mal wieder dezent fallen gelassenen Wünsche warte: Lindor-Schokopralinen, die CD von Melody Gardot, eine Schwangerenstrumpfhose, dass er den Müll raus bringt und unseren Umzug koordiniert…
Bekomme heute eine äußerst merkwürdige Szene mit: 2 junge Mädchen klingeln bei unserer Obermieterin, wünschen ihr einen guten Tag und verabschieden sich wieder. Als unfreiwillige Beobachterin schüttle ich irritiert den Kopf bis mir siedend heiß einfällt, dass ich mich selbst in meinem guten-Taten-Wahn schon des öfteren so oder so ähnlich seltsam verhalten habe… Wenigstens hatte ich aber keinen bodenlangen Rock dabei an, wie die beiden…
Gestern bezahlte ich für meine Schwester Emmy eine Caprisonne im Rossmann. Sie war weder vom Austrocknungstod bedroht noch hätte sie kein eigenes Geld gehabt, ihr “Problem”: sie wollte ihren Schein nicht anreißen…
Es wird mir langsam so vertraut: wie die Augen meines Mannes erwartungsfroh leuchten wenn er abends auf der Couch lauernd fragt: “Hast du heute schon eine gute Tat getan?” und wie er sich dann die Fernbedienung schnappt und mich mit Sport, Kronzuckers Kosmus oder einem der vielen dämlichen Weltuntergangsfilmen quält…
War in den letzten beiden Tagen ganz mit den Vorbereitungen und der Durchführung unseres Rhetorikkurses beschäftigt. Als erste gute Tat möchte ich schlichtweg die Tatsache ins Feld führen, dass ich überhaupt als Referentin mitmache, trotz Beschäftigungsverbot. Dann habe ich einem Teilnehmer, der unentschuldigt nicht gekommen ist, die ganze Kursgebühr abgeknöpft und hatte danach so ein schlechtes Gewissen, dass ich den restlichen Kursteilnehmern die Gebühr erließ…
Das freiwillig (!) zu zahlende Porto, immerhin 6 €, heute überwiesen (siehe 310. gute Tat)…
Ich strauchle, ich wanke, ich taste mich im Dunkel vorwärts, ich kann die 365 schon schwach am Ende des Weges erkennen, ich komme ihr näher, auch durch meine heutige 310. gute Tat: Weihnachten im Schuhkarton (http://www.geschenke-der-hoffnung.org).
Versuchte heute vergebens, Lotta zum obligatorischen Lassi in der Sauna einzuladen, sie wollte unbedingt für uns beide bezahlen. Überhaupt fällt mir in letzter Zeit viel Gutes zu /zurück: ich werde öfter zum Essen eingeladen (was mir in meiner jetzigen Situation eine wirkliche Erleichterung ist), Gute-Besserungskarten aller Art finden sich im Briefkasten, Sitzplätze werden mir angeboten und sogar der Saunameister wedelt beim Anblick meines Babybauches ganz sanft (mit dem Handtuch – nicht, dass es wieder zu Unklarheiten kommt)…