365 gute Taten - ein persönliches Experiment

Kategeorie: Juni


Als mich meine Schwester Emmy zum 10. Mal fragte, ob ich sie im Laufe der 365. guten Taten nicht mal wieder kitzeln könnte, hab ich ihr geantwortet, dass ich ja auch an meine Blogleser denken muss und dass die nicht ständig die selben Stories lesen wollen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass Emmy heute sauer wird, wenn ich schreibe, dass ich zum 4. Mal eine eisige gute Tat vollbracht habe…

“Einem richtig Fremden etwas schenkten” steht nun schon lange auf meiner Was-du-in-365-Taten-getan-haben-musst-Liste. Nur wusste ich nie, wie ich es anfangen soll, ohne dabei in den Verdacht zu geraten, Drogen verticken zu wollen. Als ich heute nach getaner Arbeit, mit Sommerkleid und Sonnenbrille, umhüllt von einem leichten Sonnencremeduft und mit einem Stileis in der Hand durchs Treppenhaus in Richtung Park schlendern wollte, ergab sich die perfekte Gelegenheit für meine 200. grandiose Tat…

Wie ich die 598 724. gute Tat beging:…

198. gute Tat, Lachen ohne Gutschein

Wollte es eigentlich als gute Tat zählen, dass ich heute einem Freund in der Kirche zuwinkte und sich eine vor ihm sitzende Frau riesig freute, von mir gegrüßt zu werden…

Biete meiner Mutti großzügig an, heute mit ihr shoppen zu gehen und als Modeberater zur Seite zu stehen (1. gute Tat). Das ist jedoch nur mein Vorwand um sie ins Einkaufscentrum zu locken, wo ich sie zu einem professionellen Make-up und Fotoshooting bei Yves Rocher angemeldet habe (2. gute Tat). Meine Mutti genießt und freut sich über das wunderschöne Ergebnis. Mein Vati bescheinigt mir ausdrücklich, dass es auch für ihn eine gute Tat sei, da er sich neu an der Schönheit meiner Mutti erfreuen könne (3. gute Tat). Da Dörgs zu Hause quasi auf dem Weg liegt,  ich von den Ergebnissen der bisherigen Taten beflügelt bin und auch wirklich bei ihm was gut zu machen hab, bringe ihm frisch gepflückte Erdbeeren vorbei (4. gute Tat).

@ Tante Eva: Ach, und noch was übelst krasses…hab ich nie gedacht, dass ich sowas mal machen würde, da kommst du nie drauf…

Der  heute von mir gepflückte Wiesenblumenstrauß war wohl weniger eine gute Tat für meine eher mitleidig schauende Freundin Josephine, als für die vorbeifahrenden und hupenden Autos, für die durch die wunderschöne junge Frau mit luftigem Kleidchen auf der Sommerwiese der „Ein-Bett-im-Kornfeld“-Traum zum Greifen nahe wurde…

192 ähh 3 glückliche Menschen

3 Blätterteigtaschen mit Erdbeerfüllung…

Ein Lächeln, 191. gute Tat

Als ich am Nachmittag durch den Buchladen eines großen Einkaufscenters streife, fällt mir auf, wie viele Bücher mit “365″ losgehen: “365 Kamasutraideen”, “365 berühmte Personen die es nie gegeben hat”, “365 Häkelideen für die Hutablage”,… Da würde doch der bald erscheinende Bestseller “365 gute Taten” geradezu erfrischend originell wirken, oder?…

189,5 … 190. gute Tat

Ich überweise heute das jährliche Kirchgeld … und zwar nicht den Studentenbetrag, wie sonst immer…  und auch nicht, wie kurz in Erwägung gezogen, den Betrag der meinem Gehalt im Vorjahr entsprechen würde…

Ich vor einem Jahr:

“Nein, ich werde ihre Haare nicht waschen, da müssen sie halt auf die Schwester warten, ich bin hier als Logopädin für ihren Mann. Bitte ziehen sie ihr T-Shirt wieder an.”

Ich heute:

“Nein Frau Rose, so können sie nicht zum Mittagessen gehen (ihre Frisur sieht aus wie eine in Altersheimen übliche Mischung aus Vernachlässigung und eine das Haupt von innen heraus umschwebende Wirrnis, denk ich, sag es aber nicht), schließlich sieht sie da ihr neuer Verehrer, warten sie bitte noch kurz, ich werde ihnen noch die Haare kämmen.”