365 gute Taten - ein persönliches Experiment

Kategeorie: April


105. gute Tat – ich bin wieder da

Auf dringenden Wunsch eines einzelnen Lesers nehm ich mir ab heute  wieder jeden Tag eine gute Tat vor /verändere die Welt (ist quasi das selbe)…

Mein bester Freund Jürgen ist mittelmäßig verärgert, dass ich in den vergangenen 103 Taten noch nie an ihn gedacht habe. Unsere beiden Familien machen heute gemeinsam einen Osterspaziergang mit geschätzten 1000 Gelegenheiten für gute Taten…

Zeitpunkt: 0:30 Uhr. Ich schleiche durch die finstere Nacht zum Hasenstall.
Meine Mission: einen Schokoosterhase für meinen Vati im Stroh deponieren und herausfinden, in wie weit sich die Spezies Hase als realistischer Überbringer von Geschenken eignet…

Als wäre es nicht schon genug gewesen, dass ich heute meine Schwester, ohne Beachtung des überteuerten Eintrittspreises, in den Freizeitpark begleitete (Thrill-faktor zum Glück nur ne 2 auf der nationalen Freizeitparkskala)…

Heute koche ich für meine Familie das traditionelle Karfreitagsessen: Pasta del giovedo santo. Die Soße erinnert an das Blut Jesu und das Brot an seinen Leib.

Ich weiß nicht wofür der Käse stehen soll, den einige (der Völlerei ergebenen) Familienmitglieder zur unnützen Ergänzung des Mahls verwenden.

Als ich heute morgen erwache, ist mir überhaupt nicht nach guter Tat zumute. Ich bin übel gelaunt.

Wie sich herausstellen sollte, steigerte sich nicht nur meine Laune sondern auch die der ca. 300 Personen, die mich heute mit roter Clownsnase durch die Stadt radeln sahen. Auch all meinen Patienten und meinem Chef trat ich so gegenüber. Ich konnte mir außerdem nicht verkneifen, meiner schon oft erwähnten 95jährigen Patientin die rote Nase aufzusetzen und gemeinsam Fotos zu machen. Es war einfach skurril. Und lustig. Das hab ich in allen Gesichtern sehen können. In manchen auch pure Angst, aber das hatte sicher nichts mit mir zu tun.

Was habe ich bei den vergangenen 100 guten Taten gelernt?

1. Der Wille zählt.
2. Vorsicht geboten – der gute-Taten-Strudel existiert!
3. Einfach an alle Geburtstage denken.
4. Übe nie Telefonate mit 93jährigen (tauben) Patienten und wenn doch, verwähl dich nicht.
5. Ich bin schön! Du bist schön! Sind wir nicht alle schön?
6. Auch alte Menschen können sich verlieben und Sex…(ich darf nicht dran denken)
7. Geteiltes Leid ist halbes Leid und verdoppelte Freude ist ganze Freude!
8. Eine gute Tat ist es, um Verzeihung zu bitten, obwohl man im Recht ist.
9. Kinder wissen am besten, wie man sich über eine gute Tat freut.
10. Eine gute Tat ist es, einen Fehler nicht anzurechnen.