Nachtrag von gestern: Ich betrete den Fahrstuhl während eine ältere Frau ihn gerade verlässt. Sie dreht sich zu mir um und sagt ganz unvermittelt: “Wenn nur jemand mit mir spazieren gehen könnte.” Die Fahrstuhltür schließt sich erbarmungslos und ich denke: Mist! Jemand hat dich zu einer guten Tat aufgefordert (passiert seltenst!) und ich verpasse die Chance… Doch meine 10 Uhr Patientin wartet ebenfalls. Nach Beendigung der Therapie treffe ich die alte Dame im Garten wieder, als ich gerade mein Fahrradschloss öffne. Ich richte ein paar freundliche Worte an sie. Und schließlich entsteht folgendes Gespräch: “Nein, ich bin keine Praktikantin, ich bin eine Therapeutin!” “So”, entgegnet die Dame, “meine Tochter ist auch Therapeutin, aber das ist schon lange her.” (?) “Aha.” “Ja, ich würde mein letztes Blut für sie geben!” ereifert sie sich plötzlich. “Aha. Nun bleiben sie nicht so lange draußen, es ist kühl heute”, entgegne ich, weil mir nichts besseres einfällt. “Ach ich habe doch eine selbstgestrickte Jacke an…” (sie ist aus Jeansstoff!) “irgendjemand muss mir dabei geholfen haben”, sagt sie, während sie lauernd und ängstlich in meine Richtung schaut. Daraufhin radle ich leicht verwirrt davon.

Heute koche ich das erste Mal seit der großen Übelkeit wieder. Sehr zur Freude meines Mannes, der jeden Abend meine Ich-hab-keinen-Appetit-aber-bitte-koch-etwas-vollwertiges-Wünsche erfüllen musste.

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