“So, Marcel, du kannst reinkommen!”, flöte ich. “Heute wollen wir das tolle SSSCCCHHHHneckenspiel spielen (wir üben gerade das “sch”)!” “Ach nö…”, quengelt daraufhin Marcel, “ich möchte lieber Mumie spielen!” So auf die  Schnelle kommt mir keine sinnvollere Idee, als mit dem Kind das Lied: SCHlaf, Mumie, SCHlaf,…. zu üben. Aus moralischen Gründen verwerfe ich den Gedanken aber wieder und bleibe streng an meiner Vorbereitung. Plötzlich bekommt Marcel einen gespielt schlimmen Hustanfall (natürlich ohne sich die Hand vor den Mund zu halten), rutscht vom Stuhl, holt sich meine Trommel und läuft laut johlend durchs Zimmmer. Vor meinem Spielgel bleibt er stehen, probiert verschiedene Mumiengrimmassen aus und greift sich danach selbst im Spiegel an…

Das ist der Moment, in dem ich meine Kollegin anrufe und sie frage, ob sie einen Patienten von mir übernehmen möchte. “Ja, das ist aber schön!” freut sich meine Kollegin, die den Fall kennt und mutig angehen will (ich wette, nächste Woche höre ich sie das Mumienlied singen, aber egal) “Schön!”, antworte ich. Und zum Kind gewandt: “Die Tante ist ganz traurig. Die Schnecken auch. Nächste Woche kannst du nicht mehr mit mir spielen. “Schön!” grunzt mich der 4-jährige möchtegern-Zombi an.

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